Die Partei Die Linke ist seit ihrer Gründung 2007 ein fester Bestandteil der deutschen Parteienlandschaft. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der WASG (Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative) und der PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus).
Ihr Ziel ist es, eine sozial gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Besonders in Zeiten wachsender Ungleichheit und sozialer Spannungen will Die Linke als politische Kraft eine Alternative zum bestehenden System anbieten. Doch was genau sind die Kernziele der Partei? Dieser Artikel erklärt sie einfach und verständlich.
1. Soziale Gerechtigkeit
Im Mittelpunkt der Politik der Linken steht das Thema soziale Gerechtigkeit. Die Partei fordert eine deutlich stärkere Umverteilung von Reichtum. Vermögende sollen mehr zum Gemeinwohl beitragen, während Menschen mit geringem Einkommen entlastet werden sollen. Die Linke setzt sich für eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung ein, die für alle gilt – egal ob Angestellte, Selbstständige oder Beamte. Auch eine Kindergrundsicherung, die Kinderarmut effektiv bekämpfen soll, gehört zu den Kernforderungen.
2. Wirtschaftspolitik
Die Wirtschaftspolitik der Linken basiert auf dem Prinzip, dass der Staat eine aktive Rolle spielen muss, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Dazu gehört die Einführung einer Vermögensteuer für Reiche. Der Freibetrag soll dabei bei einer Million Euro liegen, um kleine Vermögen zu schützen. Außerdem fordert die Partei eine einmalige Abgabe für besonders Reiche zur Finanzierung dringend benötigter Investitionen in Infrastruktur, Bildung und sozialen Wohnungsbau.
Kleine und mittlere Einkommen sollen entlastet werden: durch höhere Steuerfreibeträge und geringere Steuersätze. Gleichzeitig sollen Großunternehmen und Spitzenverdiener stärker zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden. Die Linke spricht sich zudem gegen Privatisierungen und für mehr öffentliche Daseinsvorsorge aus.
3. Wohnen und Lebenshaltungskosten
Angesichts explodierender Mieten setzt Die Linke auf einen bundesweiten Mietendeckel. Damit sollen die Mieten in angespannten Wohnungsmärkten eingefroren und überhöhte Mieten abgesenkt werden. Ziel ist es, Wohnen wieder bezahlbar zu machen. Gleichzeitig will die Partei den gemeinnützigen Wohnungsbau massiv ausweiten und Leerstand durch gesetzliche Regelungen bekämpfen.
Auch bei den Lebenshaltungskosten sieht Die Linke große Ungerechtigkeiten. Deshalb fordert sie die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel und Nahverkehrstickets. Diese Maßnahmen sollen insbesondere Menschen mit geringem Einkommen entlasten.
4. Klimaschutz und Energiepolitik
Die Linke verfolgt das Ziel eines sozial gerechten Klimaschutzes. Das bedeutet: Die Lasten der Ökowende dürfen nicht einseitig auf Menschen mit niedrigem Einkommen abgewälzt werden. Stattdessen will die Partei einen konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien, einen sozialverträglichen Kohleausstieg und eine Energiewende, die mit einer Wende in der sozialen Gerechtigkeit einhergeht.
Ein konkreter Vorschlag: ein jährliches Klimageld von 320 Euro pro Person als Ausgleich für steigende CO2-Preise. Energiepreise sollen sozial gestaffelt werden, das heißt: Wer wenig verbraucht, zahlt weniger. Finanziert werden soll das unter anderem durch einen „Energie-Soli“ für besonders wohlhabende Haushalte.
5. Bildungspolitik
Bildung ist für Die Linke ein zentrales Gerechtigkeitsthema. Deshalb fordert sie: Bildung muss gebührenfrei sein – von der Kita bis zur Hochschule und Weiterbildung. Alle Kinder sollen die gleichen Chancen erhalten, unabhängig von der Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern.
Die Partei setzt sich für einen flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen und ganztägigen Betreuungsangeboten ein. Auch flexible Arbeitszeitmodelle für Eltern sollen gefördert werden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
6. Außen- und Sicherheitspolitik
Die Linke verfolgt eine strikt friedensorientierte Außenpolitik. Sie lehnt Waffenexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr konsequent ab. Auch der NATO steht die Partei kritisch gegenüber. Stattdessen fordert sie eine europäische Sicherheitsstruktur, die auf Entspannung, Abrüstung und Kooperation setzt.
Auch in der Flüchtlingspolitik tritt Die Linke für Humanität und Menschenrechte ein. Das Asylrecht soll uneingeschränkt gelten, legale Fluchtwege sollen geschaffen und Seenotrettung unterstützt werden.
7. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
In den letzten Jahren war Die Linke auch intern mit Herausforderungen konfrontiert. Besonders die Abspaltung prominenter Mitglieder, allen voran Sahra Wagenknecht und die Gründung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), haben die Partei geschwächt. Das führte zu Rückgängen bei Wahlen und sinkender Sichtbarkeit in der öffentlichen Debatte.
Gleichzeitig bieten sich auch Chancen: Mit einem klaren sozial- und klimapolitischen Profil kann Die Linke weiterhin Wählerinnen und Wähler ansprechen, die sich von anderen Parteien nicht vertreten fühlen.
Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit
Die Linke verfolgt das Ziel, eine Gesellschaft zu schaffen, in der niemand ausgegrenzt oder benachteiligt wird. Ihre politischen Forderungen setzen auf mehr Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit. Trotz interner Spannungen bleibt sie eine wichtige Stimme für soziale und demokratische Reformen. Wer wissen will, wie eine gerechtere Gesellschaft aussehen könnte, findet bei der Linken viele konkrete Antworten.